Kuhstatur mit Moosflecken bedeckt

Die wichtigsten Infos zur Rinderflechte in der Nutztierhaltung

Gast Autor Ceva Rind

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14.04.2020

·

11 Min. Lesezeit

Die Gesundheit der Nutztiere ist für einen landwirtschaftlichen Betrieb von höchster Wichtigkeit – nicht nur im Interesse der Tiere selbst, sondern auch im Hinblick auf den wirtschaftlichen Erfolg. Und obwohl schon viel für die Tiergesundheit getan wird, treten doch immer wieder Erkrankungen auf.

Eine davon ist Trichophytie bei Rindern, oft auch Rindertrichophytie, Rinderflechte oder Kälberflechte genannt. Hierbei handelt es sich nicht um eine bakterielle oder virale Infektion, sondern um eine Pilzerkrankung, die vom Erreger Trichophyton verrucosum ausgelöst wird. Die Trichophytie ist bei Rindern die heute bedeutendste Hauterkrankung und tritt aktuell in Deutschland permanent in etwa 35 bis 40 % aller landwirtschaftlichen Betriebe auf.Doch nicht nur das: Die Rinderflechte ist eine sogenannte Zoonose, das bedeutet, die Infektion ist auch auf den Menschen übertragbar. In diesem Fall kann die Ansteckung auch für die betroffenen Menschen sehr unangenehme und weitreichende Folgen haben – von juckenden und schmerzenden Hautbereichen bis hin zu Fieber und Lymphknotenschwellungen. Darüber hinaus ist – neben der gesundheitlichen Belastung der Tiere – auch der wirtschaftliche Aspekt zu beachten. Wie bei fast allen Erkrankungen von Nutztieren hat die Infektion der Tiere in der Regel auch Auswirkungen auf den betrieblichen Erfolg – von verminderter Leistung bis hin zu Handelsbeschränkungen für von der Rinderflechte befallene Tiere.

Kurzum: Die Rinderflechte ist eine hartnäckige Pilzerkrankung, die Tier und Mensch angreift und nicht unterschätzt werden sollte. In unserem Blog erfahren Sie mehr über die Hintergründe der Trichophytie und darüber, was Sie in Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb gegen die Infektion tun können.

Woher kommt die Trichophytie oder Rinderflechte?

Bei der Trichophytie oder Rinderflechte handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die durch den Erreger Trichophyton verrucosum verursacht wird. Betroffen sind meistens vor allem Jungtiere und Kälber im ersten Lebensjahr. Aber auch ältere Tiere können infiziert werden, wenn der Erreger vorher nicht aufgetreten ist oder schon wirksam bekämpft wurde.

Die Infektion der Tiere erfolgt über kleinste Hautverletzungen, sogenannte Mikroläsionen. Hier kann der Pilz in die Haut eindringen und von dort Haare und Haarwurzeln befallen. Rinderflechte ist also keine Faktorenkrankheit, die mehrere Ursachen haben könnte, sondern direkt auf eine konkrete Ursache zurückzuführen.

Allerdings können verschiedene Einflüsse die Erkrankung an Rinderflechte begünstigen, wenn der Pilz günstige Bedingungen vorfindet. Dazu gehören zum Beispiel feuchtwarmes Stallklima, hohe Luftfeuchtigkeit, unausgewogene Winterfütterung, langes Haarkleid im Winter, verkrustetes Fell oder auch defekte Standausrüstung und verschmutzte Pflegebürsten.

Der Erregereintrag in den Bestand erfolgt oft über Zukauf von Tieren, die noch keine Symptome zeigen.

Wie Sie Rinderflechte von Ihrem Hof fernhalten können erfahren Sie hier.

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Der Trichopytie-Erreger im Kurzportrait.

Hier zunächst ein kurzer Steckbrief zum Erreger der Trichopytie / Rinderflechte mit einigen der wichtigsten Fakten:
  • Name des Erregers: Trichophyton verrucosum
  • Art: Hautpilz (Dermatophyt) und Sporenbildner
  • Hochgradig angepasst an Rinder und Schafe, aber auch Pferde, Hunde oder Katzen können befallen werden
  • Hohe Virulenz, d. h. stark krankmachende Eigenschaft
  • Die Bekämpfung mit Antibiotika ist nicht möglich
  • Zoonose-Potenzial, d. h. die Pilzinfektion kann von Tieren auf den Menschen übertragen werden
  • Hohe Überlebensfähigkeit, unter Praxisbedingungen auf Oberflächen 14 bis 16 Monate
  • Übertragung von Tier zu Tier, über Parasiten oder Stalleinrichtungen und Gerätschaften

Unter welchen Namen ist Trichopytie / Rinderflechte auch bekannt?

Der wissenschaftliche Name des Erregers lautet Trichophyton verrucosum, die Erkrankung wird davon abgeleitet als Trichopytie bezeichnet – oft auch Rindertrichopytie oder Rinderflechte genannt.

Darüber hinaus haben sich je nach Region im deutschsprachigen Raum weitere Bezeichnungen eingebürgert, die jedoch alle die gleiche Erkrankung meinen.

So ist die Trichopytie / Rinderflechte auch unter den folgenden Namen bekannt:
  • Kälberflechte
  • Glatzflechte
  • Borkenflechte
  • Ringflechte
  • Brillenflechte

Rinderflechte erkennen: die wichtigsten Symptome

Im Gegensatz zu vielen anderen Infektionen ist die Trichopytie oder Rinderflechte eine sehr offensichtliche Erkrankung, die insbesondere im späten Verlauf deutlich zu erkennen ist.

Schwieriger zu identifizieren sind die ersten Anzeichen der Trichopytie im frühen Stadium:
  • Etwa 3 bis 4 Wochen nach der Infektion bilden sich auf der Haut des Rindes kleine Knoten. Sie entstehen durch den Pilz, der in die Haarzwiebel einwächst. An dieser Stelle beginnen sich die Haare zu sträuben.
Dies ist oft jedoch noch schwer zu erkennen: Zwischen der Ansteckung und sichtbaren Hautveränderungen können bis zu 2 Monate vergehen.

Im weiteren Verlauf wird die Erkrankung schnell deutlich sichtbar:
  • Aus den betroffenen Bereichen bilden sich haarlose Stellen, die mit hellgrauen Schuppen, Krusten und Borken belegt sind.
  • Anfangs können die entstandenen Stellen auch nässen oder bluten.

In den meisten Fällen sind vor allem Kopf- und Halsbereich der Tiere betroffen. Bei Kälbern breitet sich der Pilz oft auch in der Maulregion aus („Teigmaul“, „Maulgrind“). Bei starkem Befall durch den Pilz kann sich die Rinderflechte auch auf dem Rücken und an den Körperseiten ausbreiten.

Darüber hinaus sollte beachtet werden, das in schweren Verläufen und bei großflächiger Ausbreitung der Flechte auch weitere Erkrankungen (Sekundärinfektionen) durch andere Hautparasiten wie Läuse oder Haarlinge sowie durch Bakterien möglich sind.

Mehr zu Hauterkrankungen beim Rind lesen Sie hier.

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Kann Trichopytie / Rinderflechte auf die ganze Herde übergreifen?

Der Pilz Trichophyton verrucosum, der Erreger der Rinderflechte, ist sehr ansteckend, widerstandsfähig und überlebt viele Monate auch unter nicht optimalen Bedingungen. Gerade diese Überlebensfähigkeit führt dazu, dass Sporen lange infektiös bleiben und jederzeit auf andere Tiere der Herde übergreifen können.

Sind die Tiere einer Herde bisher noch nie von Trichophyton verrucosum betroffen gewesen, ist dann eine schnelle Ausbreitung auf die ganze Herde möglich, wenn der Erreger zum Beispiel durch Zukäufe von Tieren unbeabsichtigt eingeschleppt wird.

Eine unter diesen Umständen gute Nachricht ist allerdings, dass die einmal infizierten Tiere mit der Zeit eine Immunität gegen den Pilz entwickeln. Ältere Tiere, die diese Immunität besitzen, werden also nicht erneut befallen. So trifft die Rinderflechte häufig vor allem die Jungtiere, daher auch die oft verwendete Bezeichnung „Kälberflechte“.

Um den Befall einer Herde zu verhindern, kann durch die Impfung gegen die Rinderflechte ein wirksamer Schutz aufgebaut werden.

Ziehen Sie bei Trichophytie/Rinderflechte Ihren Hoftierarzt hinzu

Wie für alle Erkrankungen bei Nutztieren gilt auch bei der Rinderflechte: Ziehen Sie in jedem Fall ärztliche Expertise hinzu. Ohne ein gezieltes und auf die individuellen Gegebenheiten in ihrem Betrieb abgestimmtes Vorgehen ist die Pilzinfektion nicht in den Griff zu bekommen. Ihr Hoftierarzt kann die Krankheit sicher diagnostizieren, auch bei möglicherweise untypischen Verläufen und weniger ausgeprägten Symptomen, wie dies oft bei älteren Tieren der Fall ist, und die Ausbreitung beurteilen.

Darüber hinaus kann er die richtigen Maßnahmen bei einer möglichen Einzeltierbehandlung treffen sowie die Bestandsbehandlung mit den optimalen Impfstoffen und Impfintervallen durchführen.

Gibt es eine Meldepflicht bei Rinderflechte?

Schwere Infektionskrankheiten fallen unter die Meldepflicht oder sogar Anzeigepflicht nach dem Tiergesundheitsgesetz – oder nach dem Infektionsschutzgesetz, wenn auch Menschen betroffen sind. Eine dieser Infektionen ist das Q-Fieber, über das wir in einem eigenen Blog informieren.

Trichophytie/Rinderflechte fällt nicht unter diese besonders schweren Erkrankungen. Obwohl die Krankheit sehr ansteckend ist und sich leicht verbreitet, ist die Rinderflechte daher nicht melde- oder anzeigepflichtig. Dennoch sollte die Infektion im Nutztierbestand gemeinsam mit dem Hoftierarzt angegangen und zum Beispiel durch Impfung zurückgedrängt werden.

Prophylaxe: Kann der Ausbruch der Rinderflechte verhindert werden?

Grundsätzlich benötigt der Erreger Trichophyton verrucosum die entsprechenden Bedingungen, um ein Tier oder einen ganzen Bestand zu infizieren. Ein wesentlicher erster Schutz ist dabei ein starkes Immunsystem der Tiere, das durch optimale Fütterungs- und Haltungsbedingungen unterstützt wird. Gleichzeitig können regelmäßige Reinigung und Desinfektion (Fungizid/Sporozid) helfen, die Verbreitung von Pilzen und Sporen in den Ställen und Anlagen einzudämmen, insbesondere vor der Neubelegung von Stallabteilen.

Der Pilz bevorzugt außerdem ein feuchtwarmes Stallklima sowie hohe Luftfeuchtigkeit und ist empfindlich gegen UV-Bestrahlung. Viel Licht, Luft und Sonne sind damit zum Beispiel Faktoren, die den Pilz in seiner Vermehrung hemmen und den Ausbruch der Rinderflechte verhindern helfen.

Wichtig ist es aber auch, die Infektkette der Trichophytie/Rinderflechte zu kennen: Bereits erkrankte Rinder (oder andere Tiere), Parasiten und das umgebende Milieu sind die drei wesentlichen Faktoren, über die sich weitere Tiere – aber auch Menschen – anstecken können.

Grafik_Verbreitungswege Rinderflechte

Entscheidend für die Bekämpfung ist dann eine wirksame Unterbrechung der Infektkette:

  • Im Bestand sollte auf jeden Fall die Einschleppung durch neue Tiere verhindert werden. Tiere, die Anzeichen von Pilzbefall zeigen sollten keinesfalls zugekauft werden. Darüber hinaus ist eine Quarantänezeit für zugekaufte Tiere zu empfehlen.
  • Im Milieu sollten Stalleinrichtungen, Weidetechnik und zum Beispiel Gerätschaften regelmäßig gereinigt werden. Stallabteile sollten vor einer Neubelegung ebenfalls gereinigt und desinfiziert werden.
  • Bekämpfung von Parasitenbefall und z. B. Fliegen im Allgemeinen. Läuse können die Erreger regelrecht in die Haut „einimpfen“ während Fliegen die Sporen von Tier zu Tier tragen. Aber auch die Bekämpfung von Ratten und Mäusen ist sinnvoll, da die Sporen von den Schadnagern in die Ställe eingeschleppt werden können.


Mit all diesen Maßnahmen kann die Ausbreitung von Trichophyton verrucosum – aber auch von vielen anderen Erkrankungen – zumindest stark eingedämmt werden. Letztendlich sollte aber in jedem Fall gemeinsam mit dem Tierarzt eine Impfung der Tiere überlegt werden. Mehr dazu auch in einem weiteren Beitrag unseres Blogs zum Vermeiden der Rinderflechte.

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Wirksamer Schutz vor Trichopythie durch Impfung

Ist die Krankheit im Tierbestand erkannt, stellt sich die Frage sofort: „Was kann ich als Landwirt gegen die Rinderflechte tun?“ Neben den im vorherigen Abschnitt genannten Maßnahmen zur Unterbrechung der Infektkette ist dies vor allem die Impfung – und zwar sowohl vorbeugend für nicht infizierte als auch als Therapie für erkrankte Tiere!

Glücklicherweise ist diese Impfung grundsätzlich schon seit Jahrzehnten verfügbar und hat sich in vielen Betrieben in verschiedensten Ländern bewährt.

Wir können also bei der Trichophytie auf eine tatsächlich wirksame Maßnahme zurückgreifen – wir müssen sie nur konsequent einsetzen, um den Erfolg nachhaltig sicherzustellen.

Während früher nur sogenannte Totimpfstoffe zur Verfügung standen, greift man heute in der Regel auf Lebendimpfstoffe zurück, die einen harmlosen Stamm des Erregers enthalten. Nach nur zweimaliger Impfung im Abstand von 10 bis 14 Tagen sorgt diese Maßnahme innerhalb von nur 4 Wochen für eine Immunität, die mehrere Jahre und oft sogar lebenslang anhält. Ihr Hoftierarzt wird Sie dazu je nach verwendetem Impfstoff genau informieren.

Mehr zu Tot- und Lebendimpfstoffen erfahren Sie hier.

Wichtig ist, dass die Impfung vollständig und konsequent bei allen Rindern eines Bestands über mehrere Jahre durchgeführt wird. Außerdem müssen alle Neugeborenen und zugekauften Tiere ebenfalls geimpft werden.
Sehr hilfreich ist, dass auch bereits erkrankte Tiere geimpft werden können. Der Krankheitsverlauf kann häufig verkürzt werden und die betroffenen Hautbereiche heilen dann meistens schneller ab, so dass sie nicht mehr direkt infektiös sind und auch gesunde Tiere wiederum nicht so schnell angesteckt werden können.

Die wesentlichen Vorteile der Trichophytie-Impfung im Überblick:

  • Zuverlässige Vorbeugung und Therapie der Trichophytie
  • Sichere Unterbrechung der Infektionskette vom Rind auf den Menschen
  • Schutz vor wirtschaftlichen Folgeschäden für den Betrieb
  • Milch oder essbares Gewebe/Fleisch können teilweise ohne Wartezeit verwendet werden (Bitte hierzu im konkreten Fall den Tierarzt zum verwendeten Impfstoff befragen!)
  • Impfung ist in der Regel in jedem Alter der Tiere möglich, sowohl bei Neugeborenen Kälbern als auch bei trächtigen Tieren (Bitte hierzu den Tierarzt zum verwendeten Impfstoff befragen!)
  • Wirksamkeit: mehrjährige, zum Teil lebenslange Immunität der Tiere
Mehr Informationen über die Impfung lesen Sie in unserem speziellen Beitrag zur Behandlung der Rinder- oder Kälberflechte.

Welche wirtschaftlichen Folgen und finanziellen Schäden verursacht die Rinderflechte?

Da die Trichophytie/Rinderflechte für die Tiere nicht lebensbedrohlich ist, wird sie in vielen Betrieben noch unterschätzt. Doch sie ist eben nicht nur ein „Schönheitsfehler“, sondern zieht auf Dauer auch wirtschaftliche Folgen und finanzielle Nachteile nach sich:
  • Verminderte Mastleistung
  • Wachstumsstörungen bei starkem Befall
  • Verringerung der Milchleistung bei von Rinderflechte befallenen erwachsenen Tieren
  • Lederschäden verringern die Verkaufserlöse
  • Befallene Tiere unterliegen Beschränkungen im Handel und Export 


Die finanziellen Folgen sind also im ersten Moment meistens gar nicht offensichtlich, machen sich mit der Zeit jedoch durch nicht realisierte mögliche Erträge, Umsätze und Gewinne bemerkbar.

Darüber hinaus entstehen durch die Infektion im Bestand zusätzliche Kosten durch hohen Zeit- und Arbeitsaufwand für Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen oder auch durch die Trennung von Tiergruppen.

Kosten verursachen weiterhin die notwendigen tierärztlichen Behandlungen betroffener Tiere. Und nicht zu vergessen sind auch die möglichen Folgen bei Übertragung der Infektion auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb, zum Beispiel durch Ausfallzeiten.

So gilt auch hier: Die Erhaltung der Tiergesundheit und Eindämmung der Rinderflechte zum Beispiel durch Impfung hilft, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Betriebs zu sichern.

Gefahr nicht nur für Tiere: Rinderflechte ist auf Menschen übertragbar!

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Besonders zu beachten ist, dass der Erreger Trichophyton verrucosum auch bei Menschen zu Infektionen führen kann. Da der Pilz sehr widerstandsfähig und ansteckend ist, darf dieses sogenannte Zoonose-Potenzial der Rinderflechte nicht unterschätzt werden und man sollte beim Umgang mit erkrankten Tieren achtsam sein.

In erster Linie gefährdet sind natürlich alle Personen, die im landwirtschaftlichen Betrieb mitarbeiten und regelmäßig Kontakt zu den Tieren haben. Besonders leicht infizieren sich Kinder, da ihre Kopfhaut noch nicht so widerstandsfähig wie bei Erwachsenen ist. Aber auch ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Abwehrsystem können schnell betroffen sein.

Menschen erkranken meistens an Händen und Unterarmen oder im Gesicht. Es kommt zu Rötungen und oft einer ringförmigen Ausbreitung („Ringflechte“). Die Stellen jucken stark und durch Kratzen ist eine weitere Ausbreitung leicht möglich. Liegen die befallenen Stellen auf der Kopfhaut, kann es zu Haarausfall kommen. Weitere Folgen der Pilzinfektion können auch Fieber oder das Anschwellen der Lymphknoten sein.

Beim Menschen ist die Erkrankung in aller Regel gut mit wirksamen Antimykotika zu behandeln, also mit Medikamenten, die gezielt gegen Pilze wirken. Wichtig ist aber auch hier: Je schneller die Ursache erkannt ist, umso besser und schneller wird die Behandlung erfolgreich sein.

Mehr über den Krankheitsverlauf von Trichophytie beim Menschen erfahren Sie in einem unserer weiteren Beiträge.

Unser Fazit: Rinderflechte ist nicht zu unterschätzen!

Zum Glück ist die Trichophytie/Rinderflechte in den allermeisten Fällen nicht mit schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden verbunden, wie dies bei anderen Infektionen, wie zum Beispiel Q-Fieber möglich ist.

Dennoch: Die Gesundheit sollte im Interesse der Tiere in jedem Fall Priorität haben. Gesunde Tiere, deren Immunabwehr nicht durch eine im Prinzip vermeidbare Pilzinfektion geschwächt sind, sind auch weniger anfällig gegenüber anderen Erregern und zudem wirtschaftlich leistungsfähiger. Und nicht zuletzt wird durch eine aktive Bekämpfung von Trichophyton verrucosum im Nutztierbestand, zum Beispiel durch geeignete Impfung, auch die Übertragung auf den Menschen verhindert.

Unser Rat: Wer gegen die Rinderflechte angeht, profitiert langfristig von einer verbesserten Herdengesundheit und Herdenleistung. Lesen Sie zum Thema gerne auch unsere einzelnen Beiträge zur Vermeidung und Behandlung der Rinderflechte sowie zur Trichophytie beim Menschen.

Gut zu wissen: Die wesentlichen Fakten zur Rinderflechte im Überblick:

  • Trichophytie/Rinderflechte ist eine sehr ansteckende Pilzinfektion, die bei Nutztieren vor allem Rinder, aber auch Schafe treffen kann.
  • Rinderflechte ist anfangs nicht leicht zu entdecken, entwickelt in der späteren Phase jedoch offensichtliche Symptome durch haarlose Stellen, Beläge, Schuppen und Krusten.
  • Ziehen Sie zur Bekämpfung der Trichophytie/Rinderflechte Ihren Hoftierarzt hinzu
  • Die Trichophytie/Rinderflechte beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit des landwirtschaftlichen Betriebs durch schwächere Leistung, geringere Erträge und zusätzliche Kosten bei geringerer Leistung.
  • Impfungen gegen Trichophytie/Rinderflechte sind seit langem verfügbar und können helfen, die Infektionskette wirksam zu unterbrechen.
  • Rinderflechte ist als sogenannte Zoonose von infizierten Tieren auf Menschen übertragbar und kann typische Pilzinfektionen mit Fieber oder Lymphknotenschwellungen auslösen.

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