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Mastitis Impfung – aber richtig

Gast Autor Ceva Rind

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29.06.2021

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3 Min. Lesezeit

Eutererkrankungen sind bei Milchrinder die zweithäufigste Abgangsursache und verursachen sehr hohe Kosten auf Grund von verminderter Milchleistung und nicht verwertbarer Milch.

Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag: Gesunde Euter – gesunde Kühe. 

Die Schutzimpfung der Milchrinder gegen Mastitiden ist eine wirksame Maßnahme, die Tiere vor der Erkrankung zu schützen bzw. deren Folgen abzumildern. Der Einsatz bestandsspezifischer Impfstoffe ermöglicht es, betriebsindividuelle Lösungen zu finden, die zu der bestehenden Erregersituation passen.

Dazu bedarf es einer genauen Analyse der Bestandssituation anhand von Diagnostik und der Erkennung von infektiösen und nichtinfektiösen Ursachen. Auf Grundlage dieser Daten,  erstellt die betreuende Tierarztpraxis ein Konzept zur Bestandssanierung.

Abbildung eines Kuheuters

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit der passenden Mischung zum Erfolg

Bei den infektiösen Ursachen, muss genau abgewogen werden, welche Erreger als „Leitkeime“ für das Mastitisgeschehen verantwortlich sind. So können Erreger der gleichen Art, unterschiedliche krankmachende Eigenschaften haben (z.B. Colistämme, Klebsiellen, Mykoplasmen u.a.). Je nach Erreger können bis zu 4 verschiedene Stämme im Impfstoff Verwendung finden. Anhand ihrer Bedeutung im Bestand, werden diese dann anteilig prozentual gewichtet.

Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf die Wirksamkeit der Impfstoffe, ist die Auswahl des passenden Adjuvans. Adjuvantien sind Trägerstoffe für die im Impfstoff enthaltenen Erreger. Diese haben entscheidenden Einfluss auf die Ausbildung einer belastbaren Immunität.

Nachdem diese Kriterien entschieden sind, wird aus den Stämmen ein bestandsindividueller Impfstoff hergestellt. Dieser Produktionsprozess dauert ca. 4 – 6 Wochen und erfolgt nach den gültigen Richtlinien der Impfstoffherstellung.

Auf den richtigen Impfzeitpunkt kommt es an

Nachdem der Impfstoff an den betreuenden Bestandstierarzt ausgeliefert wird, erfolgt die Impfung im Bestand. Dabei hat sich eine Bestandsimpfung aller Milchrinder 2 x im Abstand von 3 Wochen als Grundimmunisierung bewährt.

Nach Abschluss der Grundimmunisierung werden alle Auffrischungsimpfungen an die Laktation angepasst. Das heißt, dass jede Kuh 2 x in der Laktation geimpft wird. Einmal zum Trockenstellen und einmal im 5. Laktationsmonat. Dies hat den Vorteil, dass in der kritischen Transitphase um die Abkalbung herum ein optimaler Impfschutz besteht. Gerade in diesem Zeitraum ist die Gefahr sehr groß, dass Erreger über den Strichkanal in das Euter einwandern und die Kühe an einer Mastitis erkranken.

Ein weiterer Vorteil dieser „reproduktionsbezogenen Impfung“ ist, dass der Impfschutz über die gesamte Laktation anhält.
Auch das Jungvieh sollte in die Impfung einbezogen werden. Dabei hat sich die Grundimmunisierung der Jungtiere nach erfolgreicher Besamung 2 x im Abstand von 3 Wochen und die einmalige Auffrischungsimpfung 6 Wochen vor der Abkalbung bewährt.

Grundlage für die Ausbildung einer belastbaren Immunität ist, wie bei jeder Impfung, dass die Tiere zum Zeitpunkt der Impfung gesund sind.

Kuh juckt sich am Euter auf Weide

 

 

 

 

 

 

Immer auf dem aktuellen Stand sein

Eine regelmäßige Kontrolle der Bestandssituation in Zusammenarbeit mit dem Hoftierarzt, sichert den langfristigen Erfolg der Impfmaßnahme. Bestandsspezifische Impfstoffe haben den großen Vorteil gegenüber Handelsimpfstoffen, dass sie jederzeit individuell an die Erregerlage im Betrieb angepasst werden können. Damit sichern sie sich langfristig, eine stabile Eutergesundheit der Milchviehherde.

Sie wünschen einen individuellen Beratungstermin? Kontaktieren Sie hierzu bitte Ihren Hoftierarzt! 

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