Gast Autor Ceva Rind · 9.04.2020 · 3 Min. Lesezeit
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, hat es der Pilz deutlich schwerer, die Rinder und Kälber zu infizieren. Man sollte in seinem Betrieb deshalb alles dafür tun, damit sich der Pilz nicht ungehemmt vermehren und die Sporen sich nicht dauerhaft festsetzen können. Mit der richtigen Stallhygiene kann diese Eindämmung unterstützt werden.
Was ist also zu beachten? Wir haben die wichtigsten Hygiene-Maßnahmen gegen den extrem widerstandsfähigen Trichophytie-Erreger hier für Sie zusammengefasst.
- Regelmäßige Stallhygiene verhindert die Verbreitung der Rinderflechte-Erreger
- Stallabteile vor Neubelegung reinigen und desinfizieren
- Bekämpfen Sie Insekten, Parasiten und Schadnager als mögliche Überträger der Rinderflechte
- Durchlüftung und trockenes Stallklima unterstützen die Stallhygiene
Welche Hygienemaßnahmen helfen gegen Trichophytie/Rinderflechte?
Die Pilzsporen von Trichophyton verrucosum können durchaus mehrere Jahre in geeigneter Umgebung überdauern, unverändert infektiös bleiben und erneut die Rinderflechte auslösen. Die Verbreitung der Sporen sollte also unbedingt durch Stallhygiene eingedämmt werden – völlig unabhängig davon, ob bereits Tiere infiziert sind oder nicht.
Eine Infektion mit Trichophytie geschieht durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren, kann aber auch durch indirekten Kontakt mit Überträgern stattfinden. Zu den Überträgern gehören Insekten, vor allem Fliegen, aber auch Läuse, Spinnen und Milben. Ebenfalls Überträger der Rinderflechte sind Nagetiere wie Mäuse oder Ratten, die sich im Stall oder Futterbereich einnisten. Ein Teil der hygienischen Maßnahmen sollte also auch dafür sorgen, dass diese Überträger dezimiert werden.
Werden die begleitenden hygienischen Maßnahmen vernachlässigt, kann der Erreger sich erneut ausbreiten und nicht immune Tiere oder auch Menschen infizieren.
Maßnahmen zur Stallhygiene bei Trichophytie im Überblick:
- Regelmäßige Reinigung der Stallanlagen
- Besondere Anlässe zu Reinigung und Desinfektion
- Regelmäßig Geräte und Technik reinigen
- Einrichtungen und Geräte auf Schäden kontrollieren
- Bekämpfen Sie gezielt Insekten, Spinnen und Parasiten
- Bekämpfen Sie Schadnager im Stall- und Futterbereich
- Tiere kontrollieren und Fell sauber halten
- Hygienemaßnahmen nach Plan durchführen
- Stallklima verbessern
Welche Mittel sind bei Trichophytie zur Stallhygiene geeignet?
Zur Stallhygiene und Desinfektion können Sie jederzeit auf die von verschiedensten Herstellern angebotenen Produkte gegen Pilze und Keime zurückgreifen.Grundsätzlich zur Desinfektion im Stall geeignet sind zum Beispiel auch:
- Chlorkalk (1%ig)
- Natriumhypochlorit (5%ig)
- Formalinlösung (Formalin 2%ig, 1% Zusatz NaOH)
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, achten Sie bei angebotenen Produkten auf DVG-geprüfte Desinfektionsmittel. Die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft hält dazu auch eine Desinfektionsmittelliste für die Tierhaltung bereit (www.desinfektion-dvg.de).
Machen Sie Stallhygiene zur „Chefsache“ – nicht nur bei Trichophytie.
Egal, ob in Ihrem Betrieb bereits eine Infektion mit Rinderflechte vorliegt oder nicht: Stallhygiene ist grundsätzlich ein Muss! Sie dient nicht zur Verhinderung oder Eindämmung der Rinderflechte, sondern ist ebenso wichtig, auch anderen Erkrankungen der Tiere vorzubeugen.Lassen Sie schädigenden und gefährlichen Bakterien, Keimen, Viren, Parasiten und Krankheiten übertragenden Nagetieren möglichst wenig Raum – und geben Sie der regelmäßigen Stallhygiene eine besondere Priorität. Optimale Stallhygiene hilft Ihnen, die Herdengesundheit zu sichern, die Leistung der Tiere zu verbessern und mit Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb erfolgreich zu bleiben.
Erfahren Sie mehr zum Thema in unserem Hauptartikel zur Trichophytie/Rinderflechte und lesen Sie auch unseren Beitrag zu Maßnahmen speziell zur Vermeidung der Rinderflechte.