Ohne Kalb keine Milch und kein Fleisch.

Als Milchviehhalter ist es wichtig, dass die Kühe fruchtbar und gesund sind, zum gewünschten Zeitpunkt tragend werden, einen problemlosen Trächtigkeitsverlauf haben sowie eine komplikationslose Geburt, um dann erfolgreich in die Laktation starten zu können.

Die Wirklichkeit sieht allerdings leider oft anders aus. Denn ca. 20 % aller Abgänge verlassen derzeit die deutschen Milchviehbetriebe aufgrund von Fertilitätsstörungen. Damit sind Fruchtbarkeitsstörungen die häufigste Abgangsursache.

Wie kann man Fertilitätsstörungen entgegentreten?

Dazu ist es wichtig zu wissen, warum sie auftreten.

Die Ursachen sind vielfältig. Es können sein:

• Fütterungsmängel (Ursache bei ca. 30 % aller Fruchtbarkeitsstörungen)
• Stoffwechselstörungen
• Störungen im Hormonhaushalt (z. B. Progesteronmangel)
• Zysten
• Stress (Hitze und auch Sozialstress)
• Schlechte Brunstnutzungsrate wegen mangelhafter Brunstbeobachtung Infektionserreger.

Überwiegend beruhen Fruchtbarkeitsstörungen auf mehreren Ursachen.

Aber wie erkennt man überhaupt Fruchtbarkeitsstörungen?

Ein wichtiger Bestandteil eines guten Reproduktionsmanagements sind regelmäßige Sterilitäts- und Trächtigkeitsuntersuchungen, vorzugsweise mit dem Ultraschallgerät. Ebenso wichtig ist das Erheben sowie die Analyse von Reproduktionsdaten.
Die erste TU durch den Hoftierarzt am 32. Tag nach der Besamung ist die Wichtigste. Ist die Kuh nicht tragend, kann mittels Ultraschalles festgestellt werden, ob Zysten vorliegen, ob die Kuh einen Gelbkörper hat und wie groß er ist. Kühe mit Progesteronmangel werden häufig nach einer Hormonbehandlung mit anschließender terminorientierter Besamung tragend.

Mehr zum Thema Progesteron erfahren Sie hier.

Wichtig bei einer Hormongabe ist zu bedenken: Die Hormonstörung basiert häufig auf mehreren Ursachen, die es gilt zu erkennen und abzustellen. Eine Hormongabe klärt nicht die eigentliche Ursache, kann aber vorübergehend helfen, das Bild „Fruchtbarkeitsstörung“ zu heilen.

Lesen Sie hier über die wichtigsten Hormone der Kuh.

In der neuen Arbeitsanleitung „Trächtigkeits-Check“, unterstützt durch die Milchpraxis, finden Sie viele wichtige Checklisten und Tools, um Fruchtbarkeitsprobleme zu erkennen und zu begegnen. Zum Download auch in den Sprachen Englisch, Rumänisch, Polnisch und Bulgarisch verfügbar.

Dieser Text stammt von Kristin Resch

In Kooperation mit www.milchpraxis.com