Rinder- oder auch Kälberflechte ist eine Erkrankung mit starken ökonomischen Auswirkungen. Negative Effekte im Hinblick auf das Wachstum, die Milch- und Fleischproduktion, sowie die Lederproduktion bei erkrankten Tieren wurden bereits nachgewiesen¹. Vergessen sollten Sie aber auch nicht, dass diese Erkrankung durch einen Hautpilz ausgelöst wird, der auch auf den Menschen übertragbar ist. Es handelt sich also um eine Zoonose.

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Risikofaktoren bei Kälberflechte

In einer neuen Studie aus Ägypten² konnten verschiedene Risikofaktoren für Flechte identifiziert werden. So hatten Tiere im Alter von 4-6 Monaten ein deutlich höheres Risiko zu erkranken als jüngere Tiere. Vermutlich spielen hier das Absetzen und das schnelle Wachstum eine wesentliche Rolle in der Entstehung der Erkrankung. Zum anderen hatten aber auch Rasse, Stall Belüftung und Belegungsdichte einen starken Einfluss auf das Risiko an Flechte zu erkranken oder die Erkrankung zu verbreiten.

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Saisonale Unterschiede beeinflussen die Entstehung von Flechte maßgeblich

Infektionen sind üblich in Ländern mit feucht-heißem Klima. In gemäßigten Zonen wie Europa ist das Auftreten von Infektionen hauptsächlich in Herbst- und Wintermonaten zu beobachten. Dies ist vermutlich bedingt durch eine geringere UV-Strahlung, welche nachweislich die Pilzbelastung senkt, sowie Überbelegung und Feuchtigkeit, kombiniert mit einem längeren Aufenthalt in Ställen¹. Auch in der ägyptischen Studie war dies zu beobachten. Am häufigsten trat die Erkrankung in den Sommer- (heiß und feucht) und Wintermonaten (kühler, feucht, Stallhaltung) auf. Deutlich seltener hingegen in Frühling und Herbst.²

Fazit

Kälberflechte ist eine Faktorenerkrankung. Viele Maßnahmen können helfen, das Risiko von Flechte in Ihrem Betrieb zu senken. Dennoch gibt es jahreszeitliche Unterschiede im Auftreten der Erkrankung, auf die Sie wenig Einfluss haben. Durch gutes Management, Hygiene, Ventilation und Kontrolle der Luftfeuchtigkeit können Sie aber auch in saisonbedingten Risikozeiträumen die Gefahr des Auftretens in Ihrem Betrieb senken.

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Quellen:
¹ Agnetti, Francesco, et al. "Trichophyton verrucosum infection in cattle farms of Umbria (Central Italy) and transmission to humans." Mycoses 57.7 (2014): 400-405.
² Tartor, Yasmine H., et al. "Ringworm in calves: risk factors, improved molecular diagnosis, and therapeutic efficacy of an Aloe vera gel extract." BMC veterinary research 16 (2020): 1-15.